Sonntag, November 27

Nordisches Feuer


Schon wieder Köln, schon wieder das Luxor, schon wieder ein Montag. Diesmal auf dem Spielplan: "Norwegen vs Norwegen". Die "Vorband" Harrys Gym (nicht Harry's Gym!) aus Oslo gegen den "Headliner" Sivert Hoyem (ich erspar mir in diesem Post die Verwendung des norwegisch korrekten "o") aus Sortland, dem Frontmann der inzwischen stillgelegten "Madrugada". Harrys Gym klingen auf Platte eher poppig-verspielt, ohne ihre "verquere" Mischung aus Indie-Rock und Synth-Riffs zu glatt zu bügeln. Live ist das allerdings eine explosive Mischung, unterstützt durch druckvolles Power-Drumming und die langen Spannungsbögen der Songs, die ohne weiteres länger als 6 Minuten dauern können und oft in hypnotischen Jams auf minimalistischen Hooklines enden. Das macht die Rolle als "Vorband" nicht gerade leicht: entweder das Publikum kommt gar nicht damit zurecht und es wird zum selbstbezogenen "Gegniedel" oder es "passt", kann dann aber das Publikum schon fast zu sehr in Wallung bringen. In diesem Fall ginge es eher in die letztere Richtung, schließlich hatten auch Madrugada auf ihrem ersten Album ähnliche Sachen wie z. B. "Norwegian Hammerworks Corp". Und so konnte sich der Hauptact des Abends über die Assist-Fähigkeiten seines Supports wahrlich nicht beschweren. Nach einem durch technische Probleme etwas ins Stocken gekommender Start gab sich Sivert Hoyem alle Mühe, die Massen in Bewegung zu bringen - allerdings dauerte es lange, bis der Funke übersprang. Das ist aber auch nicht so überraschend, sind doch die meisten Songs von Sivert eher im mid-tempo Bereich angesiedelt und leben von ihrer Atmosphäre und auch die an den Anfang gesetzten Songs des nicht gerade überzeugenden neuen Albums konnten nicht über sich hinauswachsen.

Sivert Hoyem & Band am 21.11.11 im Luxor, Köln

Das es am Ende doch noch zu einem versöhnlichen Abschluß kam lag an der Tiefe des Song-Katalogs von Herrn Hoyem, der gut eingespielten Band und den "Rampensau"-Fähigkeiten des Sängers, die er ja auch zu Madrugada-Zeiten bereits unter Beweis stellte. Ein paar Lückenfüller weniger und ein mehr schnelle Songs bereits am Anfang und der Sieg wäre sicherlich noch höher ausgefallen - am Ende wurden dann die Herausforderer doch noch knapp auf den zweiten Platz verwiesen. Es wird aber zweifellos einige im Publikum geben, die sich Harrys Gym auch einmal als Headliner wünschen...

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